Viel Schlick und Sand, zuviel…
Ein immer wiederkehrendes Problem machte sich bemerkbar: Sandbänke und Schlick in den beiden Schlengen. In den Kriegsjahren hatte sich sehr viel Sinkgut abgesetzt. Viele Liegeplätze waren bei Ebbe unbrauchbar und so musste – zum wievielten Male? – tief in die Taschen gegriffen werden, um einen Eimerbagger zu bestellen, der dann tiefes Wasser hinterließ. Aber für wie lange?
Die Flotte vermehrte sich schnell, die Bootsgrößen nahmen zu. Waren früher 6m-Boote die Regel, ging es jetzt schon auf die 8m zu. Die Aufteilung der schwimmenden Anlage in drei Parallelpontons erwies sich als nicht mehr zweckmäßig. So wurden die Pontons der Hauptschlenge umgebaut und T-förmig ausgelegt, damit für die größeren Boote genügend Wasserlache zur Verfügung stand.
Der Schuppenbau 1956
Was im Winter? Es war wieder der richtige Mann da. Fredy Cordes plante einen sehr großen, ausbaufähigen Schuppen in einer von den meisten Mitgliedern für unnötig erachteten Höhe (Sah er schon zwanzig Jahre weiter?). Er überwand alle Schwierigkeiten und so konnte 1956, mit tatkräftiger Hilfe von Clubkamerad Günter Blohm, die erste Baustufe über dem Slipp in Angriff und fertiggestellt werden: Es entstanden Mittelteil mit Schrankboden in der ersten Etage und erste Ausbaustufe nach Westen.
50 zusätzliche Arbeitsdienststunden waren für jedes aktive und jugendliche Mitglied Pflicht, aber diese große Eigenleistung wurde in Anbetracht der in Aussicht stehenden komfortablen Winterliegeplätze gern erfüllt.
Urlaubsziel weit gesteckt
Der Sport kam in all diesen Jahren nicht zu kurz. Die Freizeit nahm zu und die Urlaubsreisen wurden länger. Dazu trug auch die zunehmende Ausrüstung mit Hilfsmotoren bei, die bei den Kanalfahrten notwendig sind. Die Ostsee ist mit dem „Jockel“ nun einmal problemloser zu erreichen.
Als Erster besuchte der Clukamerad K.H. Braun mit seinem „Blauwal“ die dänischen Inseln, dies zu einer Zeit, als man offiziell deutsche Hoheitsgewässer noch gar nicht verlassen durfte. Aber die Zeiten normalisierten sich und immer häufiger wurde unser Stander auf der Ostsee gezeigt. Mit Jollen, Jollenkreuzern und kleinen Kielbooten wurden die Urlaubsziele immer weiter gesteckt. Dänemark, Schweden und die Nordseeinseln wurden jedes Jahr regelmäßig angelaufen.